E-Mail-Marketing: Die optimalen Vorgehensweisen, die du kennen solltest

Lesedauer 7 Minuten

E-Mail-Marketing ist eine klassische, aber effektive Marketing-Strategie. Ungefähr 30% der Kunden gaben zu, dass sie sich zum Kauf von Produkten oder zum Besuch der Webseite entschlossen haben, weil sie eine E-Mail vom Unternehmen erhielten. E-Mail-Newsletter eignen sich hervorragend zum Informieren, Sammeln von Feedback, Ankündigen, Anziehen von Besuchern und für Direktverkäufe. Newsletter sind kein „Wundermittel», aber sie spielen eine wichtige Rolle in einer Marketingstrategie. Lass uns darüber nachdenken, wie man einen E-Mail-Newsletter für ein Unternehmen vorbereitet und versendet. 

Vorbereitungen für den Newsletter: Meilensteine 

Betrachte den Versand von E-Mails als Business-Werkzeug. Deine E-Mails sollten daher folgende Funktionen erfüllen können: 

  • Verkaufen
  • Bilden 
  • Informieren 
  • Unterhalten 

Du kannst dann auf dieser Grundlage die Aufgaben des E-Mail-Marketings definieren. Diese sind: 

1. Lead-Generierung (Gewinnung von Kunden, die bereit sind eine Bestellung aufzugeben) – Das ist wahrscheinlich das Hauptziel vieler E-Mails. 

2. Erhöhung der Kundentreue – Dialog mit Verbrauchern führen, aktive Hilfe, Streitigkeiten durch E-Mails lösen. 

3. Feedback  Traffic auf die Webseite bringen durch das Anklicken der Links in den E-Mails. Die Links können zu Produktseiten oder informativen Inhalten führen. 

Du musst dich richtig vorbereiten, um eines oder mehrere dieser Ziele zu erreichen.  

Entscheide dich, was mit deiner E-Mail-Kampagne erreicht werden soll 

Mit dem Versenden von E-Mails können mehrere Ziele erreicht werden, z.B. ein Ziel für jede Empfängerzielgruppe. Ziele wie zum Beispiel: 

  • Umsatzsteigerung (primär, wiederholt) 
  • die Kommunikation mit den Kunden verbessern 
  • den Betrag des durchschnittlichen Einkaufs erhöhen 
  • Steigerung des Webseiten-Traffics 
  • Verbesserung der Treueindikatoren 

Das Ziel sollte klar und realistisch sein – z.B. „Steigerung der Wiederholungsverkäufe um 30%». Überschätze die Indikatoren nicht: Setze realistische Ziele für das Unternehmen. 

Segmentierung deines Publikums 

Das ist notwendig, um alle deine Abonnenten in Zielgruppen einzuteilen und für jede von ihnen relevante Angebote zu erstellen. Du musst Informationen über die Abonnenten sammeln, um eine Segmentierung durchzuführen. Hier sind einige Optionen für das Sammeln der Daten: 

  • Ein Anmeldeformular in Form eines kurzen Fragebogens (Stadt, Geschlecht, Alter usw.)
  • Umfragen auf der Webseite für registrierte Besucher 
  • Aktivitätsdaten aus dem CRM 

Du kannst über das CRM eine RFM-Segmentierung (Recency, Frequency und Monetary) durchführen. Du kannst Kunden in Segmente unterteilen: z.B. solche, die in den letzten 60 Tagen mehr als 5 Bestellungen aufgegeben haben und im ersten Segment mehr als einen bestimmten Betrag ausgegeben haben. Das sind VIP-Kunden: Ihnen können in E-Mail-Newslettern Boni und Rabatte angeboten werden. Du kannst auf diese Weise auch andere Käufer segmentieren.

Studiere dein Publikum 

Bestimme, wer der Empfänger ist, für den du arbeitest. Der Inhalt und die Gestaltung der E-Mails, die Häufigkeit des Versendens und der Schreibstil hängen von den Antworten auf diese Fragen ab. Du solltest ein Profil von den Abonnenten erstellen (idealerweise Profile von den Vertretern jedes Zielsegments). Du hast wahrscheinlich bereits bemerkt, dass diese Aufgabe eng mit der vorhergehenden verbunden ist. 

Kaufe keine E-Mail-Newsletter 

Es ist natürlich sehr einfach für einen kleinen Betrag einige tausend Adressen zu erhalten. Aber sie sind nutzlos. Warum ich die Arbeit mit „kalten» (nicht zielgerichteten) Datenbanken nicht empfehle: 

  • Das Publikum ist mit deiner Marke und deinem Produkt nicht vertraut 
  • Die Menschen werden dich ignorieren (im besten Fall) 
  • Die Konversionsrate ist niedrig, d.h. fast null 
  • Wenn die Benutzer sich beschweren, dann werden deine Adressen in die Spam-Datenbank aufgenommen 

Erstelle deine eigene Datenbank 

Verwende die folgenden Methoden, um auf legalem Wege freiwillige Abonnenten zu erhalten: 

1. Abonnement beim Ausfüllen des Anmeldeformulars oder bei der Bestellung. Füge das Ankreuzfeld für das Abo zu den Registrierungsformularen hinzu. 
2. Ein Anmeldeformular auf allen Seiten der Webseite. Es sollte auffällig sein, aber nicht ablenken. 
3. Pop-up-Fenster mit Abonnementformular. Das ist eine wirksame Option, aber es ist wichtig damit nicht zu übertreiben. Sorge zum Beispiel dafür, dass ein Popup-Fenster erscheint, nachdem man 60 Sekunden auf der Seite verbracht hat.  
4. Seite für Abonnements. Erstelle die Seite und beschreibe alle Vorteile des Newsletters (z.B. regelmäßige „Geheimrabatte" nur für Abonnenten). 
5. Schaltflächen mit Texten wie z.B.: „Benachrichtigen Sie mich, wenn der Preis sinkt" oder „Benachrichtigen Sie mich, wenn das Produkt auf Lager ist". Über diese Schaltflächen wirst du wichtige E-Mail-Adressen von potentiellen Kunden erhalten, die bereit sind etwas zu kaufen. 

Wähle einen hochwertigen Dienst 

Ein spezialisierter E-Mail-Dienst ermöglicht es dir nicht nur mehrere Nachrichten an verschiedene Kundensegmente zu senden, sondern auch Tests durchzuführen und analytische Daten zu erhalten. Am Ende des Artikels findest du mehrere Beispiele für solche Dienste. 

Erstelle einen Plan 

Es ist wichtig die Häufigkeit der versendeten E-Mails an jede Zielgruppe anzupassen. Verwende dazu die bestehenden Informationen über die Abonnenten. Du kannst zum Beispiel an die Kunden, die einmal alle 30 Tage etwas kaufen, am 20. Tag nach der Bestellung eine E-Mail mit neuen Angeboten versenden. 

Führe A/B-Tests durch 

Wie findet man heraus, welche Version des Newsletters am wirksamsten ist? Teste alle Versionen. Du kannst den gesamten Newsletter oder einzelne Elemente testen: Themen, Handlungsaufforderungen sowie Datum und Zeitintervalle für den Versand. Jeder moderne E-Mail-Dienst ermöglicht Tests. 

Überprüfe den Newsletter 

Prüfe vor dem Versenden alle Felder des Newsletters. Prüfe, ob sie auf den Bildschirmen von Computern und mobilen Geräten korrekt angezeigt werden. 

Gib den Kunden die Möglichkeit auf E-Mails zu antworten und sich abzumelden 

Gib deinen Abonnenten gewisse Optionen. Ermögliche ihnen auf deine Nachrichten zu antworten. Das ist wichtig: Der Zielkunde hat möglicherweise Fragen. Und du kannst sie beantworten. 

Gib den Abonnenten in jedem Newsletter die Möglichkeit sich abzumelden (und entferne dann wirklich die Kontaktdaten aus der Datenbank). Es ist aber nicht verboten Methoden zu verwenden, die die Menschen dazu bringen sich nicht abzumelden. Biete ihnen zum Beispiel Rabatte an, wenn sie sich abmelden möchten. 

Die Arten von E-Mail-Newslettern  

Die besten E-Mail-Newsletter sind zielgerichtet. Das sind die Newsletter die den Unternehmen helfen ihre Ziele zu erreichen. Ich habe bereits erwähnt, dass sie verschiedene Funktionen erfüllen können. Abhängig davon gibt es 4 Arten von E-Mails: 

1. Automatische E-Mails  

Vorbereitete E-Mail-Vorlagen, die automatisch versendet werden, z.B. am Geburtstag des Abonnenten, am Tag der Registrierung, bei Änderung des Lieferstatus der Bestellung usw. Solche Newsletter sind empfehlenswert für Service-Seiten, Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen. 

2. Verkaufs- oder Werbemails  

Das sind kommerzielle E-Mails. Beispiele: Mitteilungen über den Beginn eines Verkaufs, über Sonderangebote, Rabatte usw. Solche E-Mails sind gut für Onlineshops geeignet. 

3. Informative E-Mails  

Die E-Mail enthält nützliche und informative Inhalte. Produktbesprechungen, Studien und Anleitungen sind typische Beispiele. Diese Newsletter eignen sich für Service-Webseiten und alle, die auf dem Dienstleistungsmarkt tätig sind. Diese Newsletter erhöhen das Vertrauen in das Unternehmen. 

4. Reaktivierungsmails  

Sie werden verwendet, um Abonnenten zu benachrichtigen, die lange Zeit nicht aktiv waren. Das ist eine universelle Option für alle Unternehmen. Solche E-Mails ermöglichen es dir alte Abonnenten dazu zu bringen deine Webseite wieder zu besuchen oder herauszufinden welche Adressen inaktiv sind, um sie dann aus der Datenbank zu entfernen.

So erstellest du eine Vorlage für einen E-Mail-Newsletter  

Die Vorlage für einen E-Mail-Newsletter ist die Grundlage jeder E-Mail. Sorge dafür, dass sie erkennbar, praktisch und schön ist, damit Abonnenten jede empfangene Nachricht schnell mit deiner Marke in Verbindung bringen können. Durch das Vorhandensein der Vorlage hebst du dich von den Mitbewerbern ab und vereinfachst die Vorbereitung neuer E-Mails. 

Struktur der Vorlage: 

1. Preheader

Das ist die oberste Zeile, die sich über der Kopfzeile oder dem Banner befindet. Sie enthält Informationen darüber um was es geht, einen Link zum Öffnen der Nachricht in einem separaten Tab und weitere technische Details. Es ist das subtilste Element, das am wenigsten ablenkt. 

2. Die Kopfzeile

Sie enthält das Firmenlogo und den Namen des Unternehmens auf der linken Seite, an der auffälligsten Stelle. Sie enthält auch Kontaktinformationen, einen Link zur Webseite und Schaltflächen zur Navigation zu den Seiten des Unternehmens in sozialen Netzwerken. Sie sollte hell und auffallend sein, aber nicht vom Wesentlichen ablenken. 

3. Der Hauptteil

Die Informationen hier werden in jeder E-Mail anders sein. Verwende in allen E-Mails die gleichen Schriftarten, Linien, Rahmen und Symbole, um die Identifizierung zu erleichtern. 

4. Die Fußzeile

Sie enthält Informationen zum Dienst und eine Schaltfläche zur Abmeldung. In der Fußzeile sind die Kontaktdaten oft doppelt vorhanden. 

Die Entwicklung einer E-Mail-Vorlage erfolgt in mehreren Schritten. Du musst zuerst einen Prototyp erstellen: Zeichne ein Diagramm manuell oder in einem Grafikeditor. Gib es zusammen mit den technischen Anforderungen an den Designer weiter. Das vom Designer erstellte Layout wird dann beim Verfassen einer neuen E-Mail verwendet. 

Du kannst auch selbst ein Logo und eine Überschrift entwerfen und dadurch das Geld für den Designer sparen. Verwende dazu einfach Online-Generatoren. Du kannst zum Beispiel den Online-Generator von Logaster verwenden, um ein Logo und andere grafische Symbole für eine E-Mail-Vorlage mit nur zwei Klicks zu erstellen. 

Die 5 besten E-Mail-Dienste 

Ich habe die beliebtesten Dienste für Unternehmen ausgewählt. Die angegebenen Preise gelten für das Jahr 2019. 

Constant Contact 

Es handelt sich hierbei um einen der bekanntesten Dienste, der vor allem für kleine Unternehmen geeignet ist. Es werden sehr viele Vorlagen angeboten, die personalisiert werden können. Der Dienst bietet maßgeschneiderte Ideen für jede Branche. Er bietet einen exzellenten technischen Support und eine große Bibliothek mit vielen Ressourcen. Du erhältst darüber hinaus 60 Tage lang kostenlosen Zugang zu allen Funktionen. Der günstigste Plan kostet 20 Dollar pro Monat für bis zu 50 Abonnenten.  

Sendinblue 

Es handelt sich hierbei um ein einfaches Programm. Du kannst damit Newsletter per E-Mail und SMS versenden. Es eignet sich für Benutzer, die zum ersten Mal mit E-Mail-Marketing zu tun haben. Die Preise hängen von der Anzahl der E-Mails ab. Wenn die Gesamtzahl der E-Mails weniger als 300 pro Tag beträgt, dann kannst du den Dienst kostenlos verwenden. Es werden 40.000 E-Mails pro Monat ohne tägliches Sendelimit für 25 Dollar angeboten. 

Drip 

Ein Dienst für gewerbliche Webseiten (hauptsächlich Onlineshops). Er hilft dir aus Besuchern Abonnenten zu machen und bietet eine intelligente Automatisierung von Marketingprozessen. Er verschickt auch automatisch E-Mails an die Kunden zum geeignetsten Zeitpunkt, je nach deren Verhalten und Absichten. Du kannst den Dienst 14 Tage lang kostenlos testen. Der günstigste Plan kostet 49 Dollar für 2500 Abonnenten in der Datenbank. 

ConvertKit 

Der Dienst ist für Verleger, Podcast-Autoren und Blogger gemacht. Er hilft auch bei der Erstellung personalisierter E-Mails. Er bietet einen Konstruktor zur Erstellung automatisierter visueller Lösungen. Der Dienst ermöglicht dir, deine Ziele zu erreichen. Es gibt eine kostenlose Testversion, die du 14 Tage lang verwenden kannst. Für 29 Dollar pro Monat kannst du mit einer Datenbank von bis zu 1000 Abonnenten arbeiten.  

AWeber 

Es handelt sich um einen beliebten Dienst für kleine Unternehmen zur Generierung von Leads. Er bietet die notwendigen Werkzeuge zur Erstellung von Newslettern und Online-Formularen. Der Dienst lässt sich in WordPress-Seiten integrieren. Es gibt einen 30-tägigen kostenlosen Premium-Zugang. Der günstigste Plan kostet 19 Dollar und ermöglicht dir mit bis zu 500 Abonnenten zu arbeiten. 

Fazit 

Wie verschickt man Massen-E-Mails? Studiere und segmentiere dein Publikum, bestimme die Art und den Stil der Newsletter und passe die Vorlagen an. Verwende legale Abonnenten-Datenbanken. Manipuliere nicht die Aufmerksamkeit des Publikums. Sei nützlich und interessant, um loyale Kunden zu erhalten und um die Kundenaktivität zu steigern. 

Anatoliy Riabyi

Anatolii Riabyi ist Vermarkter bei Logaster.de, einem Online-Builder für Markenidentität, der Millionen kleiner Unternehmen beim Branding geholfen hat. Anatoliy interessiert sich für Bildungstechnologien, Essays und ist immer bereit für eine neue Reise.